Die Husum Wind 2015 ist vorbei und damit vier ereignisreiche Tage, auch für uns. Unter dem Motto „Die Energiewende konkret erleben“ hatte sich die Messe erstmals als regionale Messe für den deutschen Markt mit einem völlig neuen Konzept präsentiert. Nach Angaben der Verantwortlichen kamen mehr als 20.000 Fachbesucher auf das Husumer Messegelände, um sich über das Angebot von 600 Unternehmen aus 25 Ländern zu informieren.
Wir waren mit der ee technik gmbh und unserem Schwesterunternehmen der EE Planung GmbH auf dem Schleswig-Holstein Stand in Halle 3 Stand A07 vertreten und schließen uns dem positiven Feedback komplett an. Die Qualität der Gespräche mit Fachbesuchern und Partnern war durchweg hoch, unser energy service portal stieß auf große Resonanz und wurde sehr positiv aufgenommen. Neben dem von ee technik entwickelten DEA-Regler, einem Mischparkregler für effizientes Einspeisemanagement, haben wir die zentrale, herstellerübergreifende SCADA-Service-Plattform live auf der Messe vorgestellt.
energy service portal
Solche Systeme überwachen die technischen Prozesse einer Windenergie-anlage und bringen die ermittelten Daten mit den kaufmännischen Erfordernissen in Einklang. Neben den Basis- /Standardfunktionen können fortschrittliche Lösungen aber mehr: Sie binden unterschiedlichste Hardware-Typen an, unabhängig davon wie die IT-Infrastruktur konfiguriert ist. Mal sind es Windows- oder Linux-Rechner, mal eine virtualisierte Umgebung oder mobile iOS- oder Android-Endgeräte, die integriert werden sollen.
Das funktioniert nur mit einer offenen und plattformunabhängigen Architektur. Deshalb haben wir uns für WinCC OA aus dem Hause Siemens als Basis entschieden. Auf der Grundlage des energy service portals greift der Betreiber über eine zentrale Applikation in der Leitwarte auf sämtliche Sekundendaten der angeschlossenen Windmühlen zu, kann Daten vergleichen und sie gemäß seinen Bedürfnissen auswerten. Betreibern von Mischparks können sowohl die technischen wie wirtschaftlichen Parameter abfragen, steuern und vor allem analysieren und greifen on-demand auf die jeweiligen Daten zu.
Unser kurzer Messerückblick
Wer hat uns besucht?
Am Dienstag und Mittwoch hatten wir hohen Besuch. Reinhard Meyer, seines Zeichens Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Technologie und Dr. Frank Nägele, Staatssekretär des Ministerium, wollten unsere Produkte und Dienstleistungen näher kennenlernen. Neben unseren Kunden wie dem Ingenieurbüro Holst, der ee-Nord und der WEB Andresen, hat sich auch die Arge Netz direkt an unserem Stand über das Portal informiert, und wir evaluieren aktuell Möglichkeiten miteinander zu kooperieren.
Welches waren die wichtigsten nachgefragten Themen?
Ganz klar IT-Infrastruktur, Möglichkeiten der Datenanbindung sowie Fragen zur Datenübertragung im Einzelnen und zu den Fähigkeiten unseres DEA-Reglers im Besonderen. Daneben haben wir intensiv zu Themen diskutiert, die im Moment die gesamte Branche bewegen. Zum Beispiel welche Rolle in Zukunft die Betreiber spielen und wie sich ihre derzeitige Rolle verändern wird. Ein ganz wichtiges Thema, das immer wieder angesprochen wurde: die Ausweisung der Flächen, denn ohne ausgewiesene Flächen, keine neuen Projekte und damit auch keine Energiewende.
Welche besonderen Probleme, Trends und Tendenzen wurden im Einzelnen diskutiert?
Auch hier wieder: wie wird sich die Rolle der Betreiber in Zukunft verändern? Hier spielt im Hinblick auf das energy service portal die Anbindung von GIS-Daten eine wichtige Rolle. Denn diese Daten sind die Grundlage, um wirtschaftliche Prognosen treffen und Reports erstellen zu können. Der ganze Komplex Daten- und IT-Sicherheit sowie IT-Infrastruktur wird in Zukunft schon bei der E-Planung eine sehr viel größere Rolle spielen als bisher.
Ihr persönlicher Eindruck von der Messe?
Obwohl ich leider nicht viel Zeit hatte mir die Messe im Detail anzuschauen, bin ich doch überrascht wie viele neuartige Dienstleistungen und Lösungen in der Windenergiebranche entstehen. Besonders gefallen hat mir der automatisierte Fesseldrachen „Enerkite“, der die starken und stetigen Höhenwinde nutzt. Ein Konzept, das technisch flexibel und zugleich wirtschaftlich ist. Und verglichen mit den konventionellen Turbinen haben die Kites nur einen minimalen visuellen Impakt. Das ist jedenfalls eine Lösung, die gleich mehrere aktuelle Herausforderungen auf einmal angeht.
Fazit
Was den deutschen Windmarkt anbelangt, ist er offensichtlich nach wie vor sehr interessant und so fällt dann auch das Fazit des Messechefs Peter Becker aus:
„Es hat sich gezeigt, dass der deutsche Windmarkt nach wie vor sehr interessant ist, auch für ausländische Unternehmen. Dies unterstreicht die besondere Bedeutung der HUSUM Wind, die als nationale Messe die Vielfalt des deutschen Marktes abbildet. Wie gewohnt wurden in Husum nicht nur gute Gespräche geführt, die Unternehmen fahren auch mit zahlreichen Geschäftsabschlüssen wieder nach Hause. Zudem verlief die Messe organisatorisch wie infrastrukturell reibungslos.“
Wir jedenfalls werden wohl 2017 auch wieder dabei sein.